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Entwicklung der Mühlentechnik

 

Wann begann der Mensch Getreide zu mahlen?

Der Mensch muß sich Nahrung erschließen. Eine der ersten Getreidemühlen finden wir in einem unserer Vorfahren, dem Australopithecus bosei der etwa vor 1,75 Millionen Jahren lebte.

Seine Backenzähne waren so gestaltet, das er Getreidekörner zwischen ihnen zermahlen konnte und so die wertvollen Inhaltsstoffe seiner Verdauung zugänglich machte.

Im laufe der Zeit änderte sich jedoch die Nahrungszusammensetzung des Menschen. Dessen Nahrung bestand nicht nur aus rein pflanzlicher Kost sondern auch aus tierischem Eiweiß. Damit einher vollzog sich auch eine Änderung des Gebisses.

Aus Jägern und Sammlern wurden in der Jungsteinzeit (etwa vor 12000 Jahren) seßhafte Menschen, die sich die Natur an einem festen Ort nutzbar machten. Sie begannen mit Ackerbau und Viehzucht.

Die einfachste Form des Getreidemahlens mit Hilfsmitteln findet sich auch heute noch bei einigen Naturvölkern. Die Körner werden auf einen flachen Stein gelegt und mit einem weiteren handlichen Stein zerrieben.

Mörser und einfache Handmühlen finden sich schon in alten ägyptischen Wandmalereien. Mörser und Reibplatten haben sich wahrscheinlich ergänzt. Das Zerstossen der Körner lieferte den Schrot, der unter den Reibplatten zu einem groben Mehl zermahlen wurde. Zur Verbesserung des Kornaufschlußes wurden im Laufe der Entwicklung die Reibeoberflächen besonders behandelt. Sie erhielten eine Struktur, die den Mahlgang beschleunigten und die Mahlwirkung verbesserte.

De Drehbewegung beim Mahlen kristallisierte sich als besonders effektiv heraus. Handdrehmühlen aus römischer Zeit geben darüber Zeugnis. Beachtenswert ist, das die Menschen von damals noch keine Ahnung von der Zentrifugalkraft hatten. Die folgenden Abbildungen zeigen konisch geformte Mahlsteine, weil die Meinung vorherrschte, das Mahlgut müsse herunterfallen, um aus dem Mahlgang herauszukommen.

Bis zu einer gewissen größe wurden Mühlen von Hand bedient. Dies reichte jedoch kaum aus, um größere Mengen Mehls zu produzieren. Tierdrehmühlen wurden vielerorts zur zentralen Einrichtung eines Dorfes oder einer Stadt. Noch effektiver als die Nutzung von Tieren zur Verrichtung der mechanischen Arbeit erwies sich die Wasserkraft.

Nach heutigem Wissen wurden die ersten Wassermühlen vor etwa 2500 Jahren von den Griechen erbaut. Die untenstehende Abbildung zeigt eine Nachzeichnung einer von Vitruv beschriebenen Mühle. Vitruv lebte im ersten Jahrhundert vor Christus und war ein Architekt und Baumeister. Seine Lehrwerke sind die einzig erhaltenen über Architektur und Technik der damaligen Zeit. Der Vergleich zwischen dieser Abbildung und des Bauplanes der Lohmühle von 1857 fördert erstaunliches zutage -  in zweitausend Jahren hat es fast keine Veränderungen in der Technik gegeben!

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